Freitag, 9. Juni 2017

DT108 Zusammenstellen

Die kuppelbaren Seilklemmen müssen alle 6 Jahre auseinandergebaut werden und geprüft werden. Nachfolgend ist hier das erneute Zusammenbauen der Klemme zu sehen.
1. Gehängeachse in den Klemmenwartungsstand einsetzen.



2. Masse überprüfen und protokollieren
- Gehängeachsedurchmesser Verschleissgrenze min. 69.8 mm
- Lagerhülsenaussendurchmesser Verschleissgrenze min. 74.8 mm
- Lagerhülsenlänge (Mass C) Maximalwert 25mm



3. Bewegliche Teile mit Fett einschmieren (IF Food Grease LT2)
- Alle 3 Achsen
- Alle Büchsen
- Drehrohre in den 4-Kanten, Büchsen & Lagerhülsen der Drehrohre
- Torsionsstäbe beidseitig etwa 10 cm und in der Mitte




4. Torsionsfedern in die feste Klemmbacke einbauen
-> Besonders zu beachten: Die Farbmarkierungen an den Torsionsfedern müssen in Richtung des Seilkanals zeigen!
5. Drehrohre aufsetzen und das Spiel zwischen Drehrohr und Torsionsfedern kontrollieren max. 0.1 mm
-> Zur Ausrichtung der Löcher und der Torsionsfedern z.B. einen Durchschlag durchstecken


6. Druckstück mit der Achse an das Drehrohr verbinden.
7. Bewegliche Klemmbacke mit Hilfe der Achse an die fixe Klemmbacke anbringen.
-> Besonders zu beachten: Die Ansenkungen der Löcher für die Zungenbefestigung müssen oben sein!
8. Druckstück mit der Achse an die fixe Klemmbacke anbringen.



9. Neue Spannstifte montieren in der festen Klemmbacke
- Spannstifte leicht versenken, kontrollieren das sie nicht in den Seilkanal ragen!! 10. Neue Spannstifte in die bewegliche Klemmbacke montieren
11. Neue Spannstifte an den Drehrohren bei der Achse zum Druckstück montieren
12. Neue Spannstifte an den Drehrohren bei den Torsionsfedern montieren
- Spannstifte immer leicht versenken
- Bei allen Spannstiften immer darauf achten, dass die Schlitze 180° gegen einander versetzt sind und 90° versetzt zur Belastung.



13. Kuppelrolle montieren:
- Immer einer neue Sicherungsmutter (Nutmutter selbstsichernd) verwenden
- Beim anziehen darauf achten, dass das Loch im Bolzen für den Splint vertikal steht (muss nicht, aber geht besser).
- Anziehen mit Drehmoment 200-250 Nm
- Mit Splint sichern



13. Hydraulisches Klemmenöffnungswerkzeug an die Klemme anbringen
- Dabei immer gut Achten, dass das Werkzeug gut in den Drehrohrnuten sitzt.
13. Hydraulischerdruck erhöhen bis der Abstand Unterkante Kuppelrolle - Oberkante Gehängeachse ca. 200-250 mm beträgt.
14. Laufradhalterung mit 4 Imbusschrauben an die feste Klemmbacke montieren mit Anziehdrehmoment 200-250 Nm
15. Imbusschrauben auf Gegenseite mit Palmuttern sichern.



14. Laufrollen und Kuppelrollen Aussendurchmesser messen und protokollieren.
15. Hydraulischer Druck weiter erhöhen bis sich die Abziehstange in die Klemme einführen lässt, danach Klemme durch ablassen des Druckes auf der Stange schliessen.
- Vor dem einführen der Abziehstange muss der Seilkanal und die Stange von Fett befreit werden z.B. mit verdünner
16. Seilkanaldurchmesser messen und protokolieren.
17. Abziehgerät durch ziehen am Pumpengehäuse öffnen, auf die Abziehstange heben und unterer Klemmbacken gemäss Bild einfügen. Danach Abziehgerät nach vorne drücken/schliessen und durch pumpen Druck aufbauen.
- Die Klemme darf unterhalb von 23 kN nicht rutschen und wenn sie bei 24 kN noch nicht gerutscht ist, kann der Versuch abgebrochen werden.

17. Abziehgerät demontieren
18. Klemme mit dem Klemmenöffnungswerkzeug weiter öffnen bis die Stange entfernt werden kann und danach bis zum Totpunkt, danach per Hand die Kuppelrolle runterdrücken damit die Klemme offen und verriegelt ist.

Kürzen des oberen Zugseiles

Am 8. Dezember mussten wir das obere Zugseil der Pendelbahn Trockener Steg - Klein Matterhorn kürzen. Das Seil wurde im November 2014 erneuert und hat sich seit diesem Zeitpunkt wieder gedehn. Der Spannschlitten der Zugseilverstellvorrichtung in der Bergstation war bereits wieder am hinteren Limit und das bei sehr tiefer Aussentemperatur. Bei steigenden Temperaturen hätte sich daher das Zugseil weiter ausgedehnt und die Kabine hätte dadurch nicht mehr bis zum Puffer an der Bergstation gezogen werden können, da die Gegenkabine bereits an der (Not-)Endlage der Talstation wäre. Desshalb wurde entschieden das Seil noch vor dem Winter zu kürzen.

Am Vortag der Kürzung haben wir bereits alle erforderlichen Werkzeuge und Einrichtungen vorbereitet und an den Ort des geschehens transportiert.
Am Morgen des 8. Dezembers ist dann die eine Arbeitsgruppe in die Bergstation gefahren um die Zugseilverstellvorrichtung nach vorne zu verschieben, während wir in der Talstation uns vorbereitet haben das Seil zu kürzen.

Der erste Schritt war das Messen des Puffereinzuges um daraus berechnen zu können um wieviel das Seil gekürzt werden muss. Dabei wird die Bahn mit minimaler Geschwindigkeit gestartet und sobald sich die Kabine in der Bergstation bewegt, leitet die Gruppe in der Bergstation einen Nothalt ein. Danach wird die Distenz beider Kabinen zum jeweiligen Puffer gemessen. Die Differenz dieser beiden Werte ergibt den Pufferabstand.

Die zu kürzenden Länge definiert sich durch den Puffereinzug*-Soll-Wert minus den Puffereinzug-Ist-Wert plus die doppelte Länge um welche die Zugseilverstellvorrichtung vorverschoben wird.

In unserem Fall ergab dies folgende Rechnung: (bei -18°C an diesem Tag)

Puffereinzug Soll:Tal (2.3 m) - Berg (1.4 m) =0.9 m
Puffereinzug Ist:~ bei -20°C1.2 m
Verschieben Verstellvorrichtung:2 x (6 Löcher x 15 cm)1.8 m
Zu kürzende Länge=2.1 m

Nach dem Messen des Pufferabstandes wurden die beiden Kabinen wieder in die Endlage gefahren und beide Kabinen durch schliessen der Fangbremse gesichert. Hierdurch können sich während des Kürzen des Seiles die Kabinen nicht verschieben und falls das Zugseil durch einen Unfall in richtung Bergstation verreisen würde, könnte wenigstens die Kabine nicht richtung Talstation verreisen.

Abspannschema gemäss Betriebsanleitung
Danach konnte mit der Installation der Klemmplatte mit dem Flaschenzug und Linearzug begonnen werden. Die ganze Installation wird schlussendliche wie auf dem oberen Schema aus der Betriebsanleitung aussehen.

Als erstes wurde der Linearzug installiert und um den Poller hinten verankert. Gleichzeitig wurden die Endlosstruppen an der Kabine befessigt und die 44er Klemmplatte auf das Seil befestigt, so dass sie danach noch verschoben werden kann.
 
Als nächster Schritt wurde die Klemmplatte auf dem Zugseil weit genug raus gezogen, dass man am Schluss genügend Weg zum ziehen hat und im Anschluss werden die Schrauben der Klemmplatte jeweils überkreuz auf das angegebene Drehmoment (hier 255Nm) angezogen.


Danach haben wir das mobile Hilfsgerüst für auf die Tragseile (auf dem Bild ersichtlich und Donnerkugel genannt) und den Flaschenzug montiert. Die Flasche die schlussendlich aussen bei der Klemmplatte sein wird haben wir an der Donnerkugel montiert und eingefläscht. Wenn die Flasche komplett eingezogen war, haben wir die Donnerkugel herausgezogen zur Klemmplatte und die Flasche wurde dadurch auseinander gezogen. Durch dieses Vorgehen konnten wir die Flasche montieren ohne dass 6 Leute auf den Seilen herumturnen müssten.

Nach dem Befestigen des Flaschenzuges an der Klemmplatte können die Verdrehschütze eingesetzt werden und die Flasche kann leicht gespannt werden.

Wenn soweit alles bereit war und der Verdrehschutz eingesetzt, konnten wir mit dem Linearzug beginnnen zu ziehen. Da wir eine 5 fach eingefläschte Flasche haben, ergibt sich aus den 20t am Seilzug schlussendlich ein Kraft von 4t für den Linearzug und den H Träger, an welchem wir den Linearzug befestigt haben. Langsam wurde das Zugseil auf der oberen Seite der Kabine entlastet bis es kein Zug mehr auf dem oberen Zugseil hatte.

Der nächste Schrit war das entfernen der Klemmplatte auf dem Laufwerk, welche das Zugseil nach dem Poller fixiert. Nach dem entfernen der Klemmplatte konnte die Flasche weiter entspannt werden und das Zugseil um den Poller herum weiter durchgezogen werden um die Länge, welche wir das Seil kürzen wollten. Danach konnten wir das übrige Zugseil einfach abtrennen. Nach dem Trennen musste das Seil ein stück weit aufgedreht werden und die Seele des Seils auf der Länge der dickeren Sicherungsseele abgeschnitten werden und das offene Seil um die Sicherungsseele wieder zugedreht werden.

Die Sicherungsseele soll durch den grösseren Durchmesser verhindern, dass das Seil durch die Klemmplatte durchrutschen könnte, falls die Klemmplatte nicht richtig angezogen sein sollte.

Vor dem aufsetzen der Klemmplatte muss das Seil jedoch noch mit einem Abbund gebunden werden, damit es nicht aufgehen kann und seine stabilität behält.
Danach werden die Klemmplatten wieder montiert (Anzugsdrehmoment 437Nm) und das Kabel für die Kommunikation der FUA wieder mit den zwei Halbschalen montiert. Diese zwei Halbschalen stellen zusätzlich noch ein Kontrollmaas dar, um zu kontrollieren das sich das Seil in der Klemmplatte nicht bewegt. Nachdem die Klemmplatte montiert wurde, war der ganze Spuk auch schon fast wieder vorbei. Die Flasche wurde langsam wieder entspannt und alle am Vormittag installierten Sachen wurden wieder in umgekehrter Reihenfolge demontiert.

Am Ende des Tages war alles wieder wie am Anfang des Tages, nur eben das Seil 2.1 Meter kürzer.

Dienstag, 6. September 2016

Scheibenbremse Skilift Miret

Hier einige Unterlagen, die ich noch bei mir gefunden habe zum Thema einstellung der Scheibenbremse der Schlepplifts Miret in Brigels. Vorläufig nicht weiter kommentiert, mehr als Ablage für mich.
Bei Fragen fragen...



Hydraulikbremse Skiliftgehänge

Hier einige Unterlagen, die ich noch bei mir gefunden habe zum Thema hydraulischen Bremspumpe der Schleppgehänge von Borer. Vorläufig nicht weiter kommentiert, mehr als Ablage für mich.
Bei Fragen fragen...









Halteseil der Gletscherbahn Furggsattel

Die Gletscherbahn Furggsattel ist eine 6er Sesselbahn von Doppelmayr/Garaventa mit Baujahr 2003. Sie ist die erste Gletscherbahn der Schweiz und die längste Europas. Da 12 der 18 Stützen auf dem Gletscher stehens sind sie als bewegliche Gletscherstützen gebaut und werden durch das sogenannte Halteseil in Position gehalten.
 
Um die Spannung des Halteseils zu senken, musste das Halteseil heute in der Bergstation weiter ausgelassen werden.

Das Halteseil der Gletscherstützen wird durch einen Hydraulikzylinder mit einem Klemmkopf in der Bergstation in Position gehalten. Das Halteseil führ eine 18 Volt Gleichspannung welche von der Steuerung überwacht wird und bei einem Erdschluss die Anlage stillsetzt.



Foto 1: Klemmplatten am Halteseil
Zur Sicherheit sind in zusätzlich 2 Klemmplatten auf das Seil geklemmt, die bei einem Versagen des Zylinders die Gletscherstützen sichern. Zwischen den Klemmplatten und dem Gegenstück am Stationssteher hat es 10 mm Luft. Falls der Zylinder versagt, werden die Klemmplatten auf das Gegenstück am Pfeiler treffen und verhindern somit ein Umkippen der Stützen auf dem Gletscher. (Siehe Foto 4
Gleichzeitig machen die Klemmplatten welche ebenfalls mit der Überwachten Spannung des Halteseils verbunden sind, kontakt mit dem Gegenstück am Stationspfeiler, welches geerdet ist und damit die Anlage somit durch einen Erdschluss stilllegt.

Damit das Halteseil hydraulisch ausgelassen werden kann, müssen zu erst die zwei Klemmplatten (Foto 1) gelöst werden, damit das Seil zwischen die Klemmplatten durch gelassen werden kann.
Foto 2: Steuerung des Zylinders
 Die Muttern der Klemmplatten müssen gleichmässig gelöst werden. Am besten die Muttern anlösen und erst in einem zweiten Durchgang ganz lösen und das immer über kreuz um ungleiche Kräfte und verkanten zu vermeiden.
Wenn die Klemmplatten gelöst sind, muss der Klemmkopf des Zylinders gelöst werden, damit danach der Zylinder ausgefahren werden kann.
Der Klemmkopf kann gelöst werden, indem das Ventil mit der Aufschrift "Klemmkopf lösen" (im Foto 2 rechts) von der Position unten nach links gedreht wird und danach die Pumpe betätigt wird. Damit löst sich der Klemmkopf und die Zylinderstange kann danach bewegt werden.
In dem mann danach das Ventil links im Foto nach rechts bewegt, wird die Zylinderstange ausgefahren und das Halteseil nachgelassen. 
Foto 3: Vorsicht, Kabel nicht beschädigen


Dabei ist jedoch unbedingt auf die verschiedenen Kabel und besonders das Glasfaser Kabel zu achten, welches am Halteseil über die ganze Strecke befestigt ist und immer genügend nachzugeben, damit die Kabel nicht beschädigt werden.



Foto 4: Erdschluss
Foto 5: 12 mm Sollabstand
Wenn das Halteseil genügend nachgelassen wurde und die Seilspannung auf die gewünschten Werte reduziert wurde, muss das Halteseil um 20 mm eingezogen werden, damit der Sollabstand zwischen Klemmplatte und Stationssteher vor dem Fixieren der Klemmplatten wiederhergestellt wird. (Foto 4)
Der Wert 20 mm ist wie folgt berechnet:
12 mm (Solldistanz) + 8 mm (Distanz welche beim schliessen des Klemmkopfes wieder ausgelassen wird [Erfahrungswert])



Beim Fixieren der Klemmplatte ist wiederum darauf zu achten, dass die Muttern wieder gleichmässig angezogen werden. In einem ersten Durchgang die Muttern von Hand anziehen. Im zweiten Durchgang mit halbem Drehmoment und im Enddurchgang mit 660 Nm gemäss Betriebsanleitung jeweils wieder über kreuz anziehen.

Theodolit-Messsystem an der Furggsattel Gletscherbahn





Da sich die Gletscherstützen der Furggsattel Sesselbahn mit der Gletscherbewegung verschieben, wird die Strecke durch ein Theodolit-Messsystem überwacht und fortlaufend ausgemessen. 





 



Der Theodolit befindet sich im oberen Abschnitt der Sesselbahn auf einem Felsvorsprung mit Aussicht auf alle Gletscherstützen. Er ist sozusagen selbstständig, dass heisst er wird durch Solarzellen mit Batterien gespiesen und die Messungen können aus der Ferne gemacht werden, was den Aufstieg zu seinem Standort glücklicherweise nicht so oft nötig macht.









Auf jeder Gletscherstütze befinden sich zwei Prismas, welche die Laserstrahlen der des Theodolits reflektieren und somit die Ausmessung und Berechnung der Position der Stützen erlauben. 

Mit diesem ausgeklügeltem System wird jede Bewegung (seitliche Verschiebung, Verdrehung oder Höhe) der Stützen registriert und kann dementsprechent wenn nötig korrigiert werden.

Knickwinkel- und Neigungswinkelmessung der Stützen der Furggsattelbahn

Verankerung einer Gletscherstütze
Da die Stützenverankerungen auf dem Gletscher sich während des Jahres mit dem Gletscher mitbewegen, kann sich die Neigung mit der Zeit verändern..
Die bedeutet jedoch auch, dass die Seilwinkel auf den Stützen und die Neigung der Stützen selbst gemessen werden müssen. Die erhaltenen Daten werden dann an den Hersteller Garaventa übermittelt, der dann bestimmt, welche Stützen Nachgesetzt werden muss.
Für jede Stütze wurde ein maximaler und minimaler Neigungswinkel vom Hersteller bestimmt, welchen es immer einzuhalten gilt. 
Eine Stütze im steileren Gelände hat zum Beispiel eine Maximalneigung von 14° und eine Miminalneigung von 2° wohingegen eine im eher flachen Teil jedoch eine Maximalneigung von 6° und Minimalneigung von 0°.
Seilwinkel von 13.4 Grad gemessen vor der Rollenbatterie
Auch zu beachten ist der Knickwinkel des Seiles. Auch bei diesem Wert gibt es für jede Stütze Sollwertvorgaben des Herstellers. 
Hierzu muss auf jeder Stütze auf der vor und nach der Rollenbatterie auf der Bergfahrtsseite der Seilwinkel gemessen werden. Die Differenz dieser beiden Werte ergibt dan der Knickwinkel.
Beispiel: 
   Winkel vor der  Batterie:   13.4°
-  Winkel nach der Barrerie: 13.0°
= ergibt Knickwinkel:             0.4°